Doppelt sauber: Putzmittel einfach selber machen
Mit nur zwei Zutaten zum nachhaltigen Allzweckreiniger
Spülmittel, Waschpulver, Allzweckreiniger: Wenn es um Sauberkeit geht, verhalten wir uns wie Messies. Wir horten allerlei Reinigungsprodukte – ohne eigentlich genau zu wissen, woraus sie bestehen. Ein großes Problem, vor allem für die Umwelt. Denn die Saubermacher enthalten in der Regel Inhaltsstoffe, die umweltschädlich und nicht für jeden verträglich sind. Sie kosten viel Geld und sorgen für jede Menge Abfall. Dabei ist es ganz einfach, Putzmittel selber zu mischen! Und die Zutaten dafür hast du wahrscheinlich schon im Schrank.
Putzen tut gut! Das beweisen Studien immer wieder. Ein sauberer Haushalt trägt zum Wohlbefinden bei, beugt Krankheiten vor und sieht zudem noch gut aus. Der Weg dahin führt bei vielen Menschen über den Griff in die Chemiekiste. Spezielle Mittel, die jeden Fleck von der Kleidung lösen, oder Kraftreiniger, die verschmutzte Oberflächen wieder blitzblank erscheinen lassen. Aber: Auch wenn Putzmittel ein Saubermann-Image haben, bringen sie allerlei Schaden. Chemikalien, die unser Grundwasser vergiften, Inhaltstoffe, die Haut und Atemwege reizen, Verpackungen, die unsere Weltmeere für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte verunreinigen. Die Alternative: hausgemachte Reiniger aus unbedenklichen Zutaten.
Zeit, auszusortieren!
Weniger ist mehr
Die Bandbreite an chemischen Reinigern ist groß. Du findest Putzmittel für das Badezimmer, den Backofen oder Kunststoffflächen. Die Bestandteile wirst du nur dann erkennen, wenn du ausgebildete*r Chemiker*in bist. Oder wusstest du zum Beispiel, dass chlorhaltige Toilettenreiniger niemals mit Putzmitteln in Verbindung kommen sollten, die Säuren verwenden? Dann kann Chlorgas entstehen, das schädlich für Augen und Atemwege ist.
Und überhaupt: Weniger ist mehr! Tatsächlich benötigen wir gar nicht so viele verschiedene Produkte, auch wenn uns die Werbung etwas anderes weismachen möchte. Mit ein paar Tricks stellst du dir eine kleine Auswahl von umweltfreundlichen Reinigern zusammen, mit denen du nachhaltig sauber bleibst.
Der erste Schritt:
Reinigungsmittel bewusst einkaufen
Im Internet (und immer häufiger auch im Supermarkt) findest du verschiedene Unternehmen und Start-ups, die sich mit dem umweltbewussten Reinigen beschäftigen und Alternativen zu den Chemiekeulen der großen Konzerne anbieten. Die Firmen setzen dabei auf pflanzliche Produkte, die zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind und somit keinerlei Rückstände verursachen. Auch bei den Verpackungen lassen sich die Produzenten etwas einfallen: Wenn Plastik verwendet wird, dann handelt es sich um recyceltes Plastik. Das hat zwar immer noch einen faden Beigeschmack, ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn du dich etwas mehr mit dem Thema beschäftigst, wirst du auch auf Produkte stoßen, die gänzlich auf Tierversuche verzichten oder auf regionale Produktion achten.
Für umweltbewusste Sparer:
Putzmittel einfach selber machen
Wenn du absolut auf Nummer sicher gehen willst, dann kannst du dir deine eigenen Putzmittel herstellen. Dazu benötigst du nicht viel. Für bestimmte Reiniger verwendest du zum Beispiel Überreste vom Kochen, die ansonsten in der Biotonne oder auf dem Kompost landen. Der Vorteil liegt auf der Hand:
Mit den selbst gemachten Saubermachern fährst du eine ausgefeilte Strategie zur zeitgemäßen Müllvermeidung. Wenn du zu diesem Thema mehr Informationen haben möchtest, schau doch mal in unseren Artikel.
Die magische Zahl: 4
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass vier essenzielle Putzmittel ausreichen, um einen Haushalt zu reinigen. Dazu gehören ein Allzweckreiniger, Scheuerpulver für hartnäckige Verschmutzungen, ein Essigreiniger und ein handelsübliches Handspülmittel.
Die gute Nachricht: Einen Teil davon kannst du ohne Probleme selbst herstellen und deine vier Wände so auf dem nachhaltigen Weg sauber halten, denn du reduzierst dein Müllaufkommen, schonst die Umwelt und nebenbei deinen Geldbeutel. Für einen gelungenen Start haben wir dir ein Rezept für einen hausgemachten Essigreiniger zusammengestellt.
Rezept:
So gelingt dir dein Allzweckreiniger
Du bist wahrscheinlich auch Nutzer eines chemischen Allzweckreinigers. Zugegeben: Ein solches Putzmittel ist praktisch, denn es kann auf verschiedenen Oberflächen verwendet werden und hilft gegen Verschmutzungen aller Art.
Aber: Aus Schalen von Zitrusfrüchten und etwas Essig stellst du ganz einfach deinen eigenen natürlichen Allzweckreiniger her! Zwei Zutaten – mehr braucht es nicht für dein eigenes Putzmittel. Und obwohl diese relativ harmlos klingen, steckt dahinter ganz schön viel Power.
- Zitrusschalen (z. B. Orange oder Mandarine)
- Einmachglas
- Tafelessig
- Kochlöffel
Zunächst solltest du übriggebliebene Schalen von Zitrone, Mandarine oder Orange sammeln. Je frischer die Reste sind, desto besser eignen sie sich für die Herstellung. Achte darauf, dass die Schalen keinen Schimmel angesetzt haben. In diesem Fall sind sie ungeeignet. Die Pflanzenteile zerkleinerst du und füllst sie anschließend in ein festes Gefäß, zum Beispiel Einmachgläser.
Danach füllst du das Gefäß mit handelsüblichem Tafelessig auf, bis die Schalen bedeckt sind. Alternativ kannst du Essigessenz mit vier Teilen Wasser verdünnen und als Flüssigkeit nutzen. Verschließe das Glas luftdicht und lasse es zwei bis drei Wochen ziehen. Zwischendurch solltest du das Glas überprüfen und gegebenenfalls Essig nachfüllen. Die Mischung ist einsatzbereit, wenn die Flüssigkeit dunkler wird und einen angenehmen Zitrusduft angenommen hat. Das war’s!