Für die Hand gemacht
So stellst du Seife in 3 Schritten einfach selbst her
Ob flüssig oder fest: Seife ist seit dem 17. Jahrhundert eines der am häufigsten genutzten Hygienemittel weltweit. Sie reinigt Hände, Körper und Gesicht, duftet nach Blüten, Kräutern oder Früchten, zerstört Viren und Bakterien. Aber: Sie verursacht auch wahnsinnig viel Müll – vor allem, wenn sie in Plastik verkauft wird. Dabei ist es ganz einfach, Seife selbst herzustellen.
Ah, wie das duftet!
Längst gibt es Seifen mit allen erdenklichen Aromen, von Kokosnuss bis Schokolade, von der Meeresbrise bis zur Alpenluft. Aber was wäre, wenn du deinen ganz eigenen Duft kreieren könntest?
Genau: Vor allem wäre es gut für die Umwelt. Denn obwohl Seife in erster Linie aus pflanzlichen oder tierischen Fetten, Talg und Schmalz oder Kokosfett und Olivenöl besteht, findest du in industriell produzierten Seifen mittlerweile leider immer häufiger auch Palmöl. Nachhaltig geht anders, denn für Palmöl werden große Teile von Regenwäldern gerodet. Stellst du deine eigene Seife her, tust du der Umwelt auf jeden Fall einen Gefallen. Aber nicht nur das: Mit der eigenen Seifenproduktion bestimmst du den Duft der Seife, kannst die Bestandteile nach gutem Gewissen aussuchen und hast dabei sogar noch eine Menge Spaß.
Für deine Eigenproduktion gibt es verschiedene Möglichkeiten
Für den komplizierten Weg benötigst du Schutzbrille, Gummihandschuhe und Natronlauge – damit stellst du die Basisseife selbst her. Der Umgang mit der Lauge ist aber nicht ganz ungefährlich, deswegen empfehlen wir dir, einfach alte Seifenstücke zu recyceln oder zum Beispiel auf Kernseife als Basis zurückzugreifen.
Und das brauchst du zum Start:
- 250 Gramm Kernseife (unparfümiert) oder Seifenreste
- 50 Milliliter Kokos- oder Olivenöl
- ggf. getrocknete Blüten, Kräuter oder Früchte
- ggf. 10–15 Tropfen Duftöl
- Rührbesen
- Gießformen
- Raspel
- Topf
Schritt 1: Seifenbasis herstellen
Raspel die Kernseife mit einer handelsüblichen Reibe oder einem Messer in kleine Stücke und gib sie in einen Topf oder in ein Wasserbad. Den Herd stellst du dazu auf niedrige Temperatur ein. Dann heißt es ein bis zwei Stunden abwarten, bis die Seifenbasis zu einer dickflüssigen Masse eingeschmolzen ist.
Schritt 2: Duft und Farbe zugeben
Eine Seife soll natürlich nicht nur die Haut reinigen, sie muss auch angenehm duften. Wenn deine Seifenbasis die passende Konsistenz hat, kannst du deine Wunsch-Zutat hinzugeben. Der Klassiker sind fruchtige Aromen wie Zitrone, Orange oder Melone. Für eine beruhigende Note sorgen Kräuter, zum Beispiel Rosmarin, Thymian oder Lavendel. Auch Blütendüfte, Kokosnuss oder Honig werden gerne genommen.
Tipp: Individueller Duft
Wenn du deiner Seife einen individuellen Duft verpassen möchtest, kannst du spezielle Seifenöle dafür nutzen. Günstiger sind natürliche Zutaten: Für Kokosnussseife etwa empfehlen sich circa zwei Esslöffel Kokosmilch, für ein Olivenölaroma kannst du ein bis zwei Esslöffel Olivenöl ergänzen. Damit verstärkst du nicht nur den Duft, sondern fügst der Masse auch noch wertvolle Pflanzenfette hinzu.
Schritt 3: In Form bringen
Entspricht der Duft deiner selbst gemachten Seife deinen Vorstellungen, bist du auch schon fast fertig. Im letzten Schritt füllst du die Seifenmasse in eine Form, damit sie abkühlen kann. Dafür eignen sich unter anderem Backformen. In Online-Shops findest du außerdem spezielle Silikon-Varianten, die extra für die Seifenherstellung gedacht sind. Für den original handgemachten Look sorgen kleine gerollte Kugeln oder rechteckige Blocks.
Aufbewahrung
Wo du deine selbst gemachte Seife lagerst, hängt auch davon ab, welche Mengen du produzierst. Wenn du nur wenige Stücke herstellst, kannst du die Seife direkt am Waschbecken offen aufbewahren und verbrauchen. Dafür eignen sich Seifenschalen, aus denen überschüssiges Wasser abfließen kann. Es gibt auch spezielle Halter, die mit Magneten oder Kordeln arbeiten. Für die Dusche ist die einfachste Methode, ein Loch durch die Seife zu stechen und sie an einem Naturband am Duschkopf aufzuhängen.
Bei größeren Mengen greifst du am besten zu einfachem Brotpapier. Auch Seidenpapier und perforierte Folie eignen sich als Verpackung. Das Papier sorgt vor allem dafür, dass deine Seife keine Fettflecken hinterlässt. Die verpackten Seifenstücke platzierst du zum Beispiel in einer kleinen Holzbox. Wichtig: Seife solltest du niemals luftdicht verschließen, sondern trocken und kühl lagern.