Schluss mit dem Verpackungsmüll!
Wie du das Beste aus deinem Einkauf im Unverpackt-Laden machst
Weniger Werbung, weniger Müll: Unverpackt-Läden sind angesagt, weil immer mehr Menschen bewusst Lebensmittel kaufen möchten, ohne unnötig Abfall zu verursachen. Zudem bieten die rund 200 Läden in Deutschland die Möglichkeit, individuelle Portionen mit nach Hause zu nehmen, die wirklich zum eigenen Verbrauch passen. Warum das Konzept Unverpackt aus ökologischer Sicht wertvoll ist – und sieben Tipps für deinen ersten Besuch.
Nach dem Einkauf im Supermarkt ist nicht nur der Kühlschrank, sondern leider meist auch der Mülleimer voller. Der Grund: jede Menge Verpackungen. Netze, Dosen, Folien – die Liste der sinnlosen Lebensmittelverpackungen nimmt kein Ende. Im Gegenteil. Sie wird immer länger.
Verpackungsmüll drastisch gestiegen
Laut Naturschutzbund (NABU) hat sich die Menge der Kunststoffabfälle durch Verpackungen in den vergangenen 20 Jahren mit 3,2 Tonnen pro Jahr (2019) mehr als verdoppelt. Als Ursachen nennt der NABU unter anderem den steigenden Verbrauch von Kunststoffflaschen, -dosen und Kleinverpackungen, den Trend zu verpackter Frischware sowie den zunehmenden Außer-Haus-Verzehr und Konsum von Fertigprodukten.
Mit den Unverpackt-Läden sagen quasi die Enkel von Tante Emma dem Verpackungsmüll den Kampf an. Das alte Konzept wirkt sensationell neu, obwohl es eigentlich bedeutet, dass du so ähnlich einkaufen gehst, wie deine Großeltern es früher getan haben. Aber weil das schon eine Weile her ist, haben wir dir sieben Tipps für deinen ersten Besuch zusammengestellt.
Sieben Tipps für deinen Einkauf im Unverpackt-Laden
1. Bringe deine eigenen Behälter mit
Im Gegensatz zum herkömmlichen Supermarktbesuch betrittst du den Unverpackt-Laden mit etwas mehr Gepäck. Du füllst dir deine Lebensmittel nämlich selbst in deine eigenen Behälter. Und die müssen beim ersten Mal nicht perfekt sein. Alte Marmeladengläser, Stoffbeutel oder sogar die Tupperdose – alles ist erlaubt.
2. Stammbehälter füllen, wenn sie leer sind
Für manche Grundlebensmittel macht es Sinn, den gleichen Behälter für Aufbewahrung und Transport zu verwenden. Wenn du zum Beispiel ein großes Einwegglas für Haferflocken nutzt, nimmst du es einfach, sobald es leer ist, wieder direkt mit zum Laden. Außerdem kannst du auch die Verpackungen weiterhin nutzen, die dich eigentlich immer genervt haben – etwa Waschmittelkartons.
3. Plane deinen Einkauf
Ja, der Einkauf im Unverpackt-Laden geht etwas langsamer als im Supermarkt und funktioniert auch nicht so spontan. Allein schon, weil du deine eigenen Behälter mitbringst, musst du vorher ungefähr wissen, was du brauchst. Manche Läden bieten zwar Papiertüten an, aber damit lässt sich nicht der gesamte Einkauf nach Hause transportieren.
4. Lerne den Shop kennen
Die Sortimente von Unverpackt-Läden sind sehr unterschiedlich. Während es in einigen Bio-Supermärkten nur kleine Abfüllstationen mit Müsli, Nüssen und Trockenfrüchten gibt, bieten manche Unverpackt-Läden neben Reis, Nudeln, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse auch Backzutaten, Süßigkeiten oder sogar Hygieneartikel und Reinigungsmittel.
5. Wiege deine Behälter
Damit du weißt, wie-viel dein Einkauf kostet, wiegst du vorher deine mitgebrachten Gläser, Dosen und Co. im Leerzustand. Jeder Unverpackt-Laden hat sein eigenes System. Sprich am besten eine*n Mitarbeiter*in an und lass dir erklären, wie der Shop funktioniert.
6. Pfand mitbringen
Manche Produkte, wie zum Beispiel Milch oder Joghurt, gibt es in Pfandflaschen. Wenn du diese beim nächsten Einkauf abgibst, bekommst du entweder das Geld zurück oder nimmst stattdessen neue Produkte mit nach Hause.
7. Nimm dir Zeit
Wie gesagt, der Einkauf im Unverpackt-Laden dauert länger als der schnelle Abstecher in den Supermarkt. Lass dich nicht hetzen, sondern stöbere in Ruhe durch die Gänge, überlege dir, welche Mengen du brauchst, und füll dir deine Lebensmittel selbst ab. Das hat auch einen psychologischen Effekt: Du triffst Konsumentscheidungen bewusst und in aller Ruhe, ohne von Angeboten, Supermarktdurchsagen oder Werbeplakaten abgelenkt zu werden. Denn in Unverpackt-Läden stehen keine Marken oder Discounter-Preise, sondern allein das Produkt im Fokus.