Sprößlinge auf der Fensterbank

Fensterbrett-Farm für Selbstversorger

Wie du Zucchini, Tomaten, Gewürze und Co. einfach selbst anbaust

Gemüseanbau ist nur was für Bauern? Von wegen! Selbstversorgung ist gerade stark im Trend. Denn egal ob Kräuter, Hülsenfrüchte oder Kürbisgewächse, vieles lässt sich zu Hause ganz einfach selbst züchten – auch ohne grünen Daumen. Und vor allem: ohne Chemie und Verpackungsmüll. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel, und schmeckt dazu noch wahnsinnig lecker.

Eigene Nutzpflanzen in der Wohnung oder auf dem Balkon anzubauen ist vor allem eines: nachhaltig. Immer mehr Menschen achten darauf, ein bewussteres Leben zu führen. Zum Beispiel, indem sie eher im Unverpackt-Laden als im Supermarkt einkaufen, Seife oder Putzmittel selber herstellen oder Kleidung ein zweites Leben schenken. Klimafreundlicher Konsum, der mehr und mehr auch in der Küche ankommt – denn Gemüse und Kräuter einfach selbst anzubauen entwickelt sich zum Trend. Zurück zu den Wurzeln! Buchstäblich, denn was viele von uns gerade für sich wiederentdecken, haben unsere Großeltern früher ganz selbstverständlich gemacht.

Pflanzen mit Wärmelampe am Fenster

Wissen, was drin ist:
Eigenbau ganz ohne Pestizide & Co.

Klar: Du wirst in der Wohnung natürlich keine Unmengen an Lebensmitteln anpflanzen können, um das ganze Jahr nicht in den Supermarkt zu müssen. Aber mit deiner kleinen Farm auf der Fensterbank kannst du ganze Mahlzeiten zubereiten, die nur aus der eigenen Ernte stammen. Außerdem sind deine Lebensmittel immer frisch und belasten deinen Geldbeutel deutlich weniger.
Ganz nebenbei musst du dir um bedenkliche Pflanzenschutzmittel oder andere Substanzen, die im Obst und Gemüse zu finden sind, keine Sorgen mehr machen – du weißt ja, was drin ist.

Leitfaden für Anfänger: dein Einsteiger-Set für den Anbau zu Hause

Um mit dem privaten Anbau von Obst und Gemüse zu beginnen, benötigst du zunächst einmal gar nicht viel. Das sind unsere Top-5-Basisprodukte für deinen Start in die Selbstversorgung:

  • Behälter
  • Blumenerde
  • Saatgut deiner Wahl
  • Dünger
  • Gießkanne

Als Pflanzbehälter eignen sich Töpfe, Pflanzkästen oder -schalen. Auch alte Kisten oder Gläser funktionieren gut. Wenn die Behälter Löcher für abfließendes Gießwasser haben, solltest du unbedingt eine Unterlage verwenden.

Hast du dein Starter-Set beisammen?

Dann geht es nun um den Platz: Jedes Gewächs benötigt einen geeigneten Ort mit natürlichem Licht und genügend Raum, um sich zu entfalten. Gleichzeitig sollte dir die ausgewachsene Pflanze nicht im Weg sein. Bevor du also mit dem Aussäen beginnst, solltest du dir Gedanken machen, welche Pflanzen in deine Wohnung passen.

Zwiebel und Sprößlinge

Diese Nahrungsmittel kannst du zu Hause anbauen

Küchenkräuter

Der Klassiker sind Kräuter aller Art. Egal ob Basilikum, Thymian oder Dill – Kräuter sind pflegeleicht, platzsparend und du kannst sie für viele Speisen und Gerichte einsetzen. Gleichzeitig sehen die Grünpflanzen in der Küche auch gut aus und verströmen einen herrlichen Duft.

Unser Tipp:

Gieße die Pflanzen nicht nur, sondern stelle sie immer mal wieder unter den laufenden Wasserhahn oder tauche sie in einen Eimer Wasser, bis die Erde richtig durchfeuchtet ist. Noch länger hast du etwas von deinen Kräutern, wenn du sie in andere Erde umpflanzt. Sie ist oft nährstoffreicher als die Erde aus dem Supermarkt.

Zwiebelgewächse

Auch Zwiebelgewächse sind perfekt für die eigenen vier Wände. Dazu gehören neben Zwiebeln auch Knoblauch, Frühlingszwiebeln oder Lauch. Zum Aufziehen reicht ein einfacher Pflanzkasten, den du auf deiner Fensterbank platzierst. Die Pflanzen benötigen kaum Dünger, das geerntete Gemüse ist vielseitig verwendbar und hält sich nach der Ernte gut.

Küchen-Klassiker: Tomate & Co.

Wenn du in deiner Wohnung mehr Platz hast, kannst du zum Beispiel zu Tomaten, Gurken oder Hülsenfrüchten wie Erbsen oder Bohnen greifen: Die Pflanzen nehmen in Höhe und Breite sehr viel Raum ein. Tomaten, Gurken und Hülsenfrüchte solltest du in jedem Fall in große Töpfe pflanzen. Die Gewächse wachsen dabei vor allem in die Höhe und sie benötigen Rankhilfen, um unter dem Gewicht der Früchte nicht zusammenzubrechen.

Kürbisgewächse

Zucchini und andere Kürbisgewächse gedeihen in großen Schalen oder alten Plastikwannen am besten. Die Zucchini-Pflanze streckt ihre Triebe breit in alle Richtungen und entwickelt dabei große Blätter. Wenn du einen Balkon hast, dann solltest du am besten dort Kürbisgewächse anbauen.

Hand mit Sprößling

Das musst du bei der Pflege beachten

Wenn du dein Obst und Gemüse ausgesät hast, benötigt es natürlich etwas Pflege. Mit viel Wasser und Dünger unterstützt du deine Pflanzen beim Wachsen und sorgst für einen ordentlichen Ernteertrag. Beim Gießen solltest du es aber nicht übertreiben: Die Pflanzen benötigen zwar regelmäßig Wasser, aber dauerhaft nasse Füße gefallen nicht jedem Saatgut.

Generell gilt: Durch den Anbau im Innenraum musst du keine Rücksicht auf die Jahreszeiten nehmen. Du kannst den Pflanzen eine konstante Temperatur garantieren und hast so die Möglichkeit, mehrmals im Jahr zu ernten. Und das Beste ist: Du tust etwas für die Umwelt, denn für deine Lebensmittel mussten keine Gewächshäuser beheizt, keine Container um die Welt geschickt und kein Obst oder Gemüse in Plastik verpackt werden. Und Dünger spielt auch keine Rolle! Zumindest kein künstlicher. Denn mit unseren Tipps machst du die Nährstoffverstärker einfach selbst.

Kaffee als Dünger

Kaffee eignet sich perfekt als Dünger! Sammle einfach die Überreste der braunen Bohne und breite sie auf einem Teller oder einer anderen Unterlage aus. So verdunstet die enthaltene Restflüssigkeit. Wenn der Kaffeesatz trocken ist, kannst du ihn in einen luftdichten Behälter füllen. Er enthält wertvollen Stickstoff, Kalium und Phosphor und bildet somit einen idealen Dünger für deine Gewächse. Streue einfach etwas Pulver an die Pflanzen oder vermische es beim Anpflanzen mit der Erde.

Kaffee als Dünger

Etwas speziell, aber besonders hilfreich: Wurm-Humus

Die Wurm-Farm. In diesen Behältern befinden sich Würmer, die deinen Bio-Abfall zersetzen und auf diese Weise nährstoffreichen Wurm-Humus erstellen. Den Humus kannst du perfekt zu deiner Erde geben und so dein Obst und Gemüse beim Wachsen unterstützen. Außerdem entsteht in der Wurm-Farm eine Flüssigkeit, die Wurm-Tee genannt wird, und sich perfekt als Flüssigdünger eignet. Keine Sorge: Du musst jetzt nicht im Stadtpark nach Würmern suchen. Die Farmen lassen sich einfach online bestellen.

Wurmfarm

Und, inspiriert?

Zeig uns deine Bilder vom Eigenanbau unter #ichfeierdaseinfach. Viel Spaß beim Züchten – und guten Appetit!